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Bayern beschleunigt Ausbau der Geothermie

Geothermische Potentialkarte mit Wärmeclustern (in schwarz umrundet), die bis zu 20 km entfernt von der für Tiefengeothermie besonders geeigneten Region liegen. Das Potenzialgebiet wird nach Norden durch geringere vorhandene Fördertemperaturen (< 80° C) begrenzt. Jedes farbige Hexagon stellt eine Dublette dar und umfasst die Fläche von 7 km². Quelle: Geothermie-Allianz.de

Die Staatsregierung schafft aktuell die Grundlagen dafür, die Geothermie in Bayern weiter zu stärken. Das betonte Bayerns Umweltminister Thorsten Glauber am Freitag, 9. Dezember in München: „Ich bin ein Erneuerbarer und habe mich immer dafür eingesetzt, alle Ökoenergien zu stärken. Jetzt beschleunigen wir den Ausbau der Geothermie. Bayerns Alpenvorland verfügt über einen einzigartigen Bodenschatz – heißes Tiefenwasser. Unter unseren Füßen liegt eine große Wärmflasche. Die im Untergrund gespeicherte Wärme ist unerschöpflich. Wir machen den Weg frei, um die Wärme aus der Tiefe als Wärme für die Menschen zu nutzen. Die Geothermie kann einen bedeutenden Beitrag zur klimaneutralen Strom- und Wärmeversorgung in Bayern leisten. Bei der Geothermie gehen Klimaschutz und Energieversorgung Hand in Hand.“ Bis 2050 soll in Bayern rund ein Viertel des Wärmebedarfs im Gebäudebereich aus Geothermie gedeckt werden.

Um den Ausbau der Geothermie voranzubringen, zeigt der Bayerische Geothermie-Atlas konkrete Nutzungspotenziale im Freistaat auf. Anhand der Karten kann ein Projektplaner abschätzen, wo in Bayern günstige Verhältnisse für eine hydrothermale Wärme- oder Stromerzeugung vorliegen und mit welchen Bohrtiefen und Tiefenwasser-Temperaturen zu rechnen ist. Daneben sollen insbesondere das Bewusstsein für die Geothermie weiter gestärkt sowie Hemmnisse abgebaut werden. Um fachliche Grundlagen, Vollzug und Kommunikation weiter zu verbessern, wurde am Landesamt für Umwelt eine Arbeitsgruppe Geothermie eingerichtet. Experten aus den Bereichen der Wasserwirtschaft, des Staatlichen Geologischen Dienstes, des Ökoenergie-Institut Bayern (ÖIB) und der Landesagentur für Energie und Klimaschutz (LENK) arbeiten hier zu Fragen der Geothermie eng zusammen. In einem weiteren Schritt soll bayernweit auch die Forschung weiter ausgebaut und das Personal verstärkt werden.

Die Nutzung der Geothermie ist oberflächennah und als tiefe Geothermie möglich. Die oberflächennahe Geothermie ist in Bayern nahezu überall, zumindest mit den folgenden Möglichkeiten, nutzbar: Erdwärmesonden, Erdwärmekollektoren, Erdwärmekörbe oder Grundwasser-Wärmepumpen – die Nutzungsmöglichkeiten von Erdwärme für den eigenen Heizbedarf, aber auch zum Kühlen und Klimatisieren sind vielfältig. Je tiefer man in das Innere der Erde vordringt, desto wärmer wird es. In Mitteleuropa nimmt die Temperatur um etwa 3 Grad Celsius pro 100 Meter Tiefe zu. Bei der tiefen Geothermie werden beispielsweise Heißwasser-Vorkommen im tieferen Untergrund mit Temperaturen von rund 60 bis über 150 °C genutzt.

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