LOCHGEFÄNGNISSE WIEDER GEÖFFNET
Nürnberg – Nach ihrer coronabedingten Schließung sind die mittelalterlichen Lochgefängnisse im Rathaus Wolffscher Bau, Rathausplatz 2, nun wieder geöffnet. Ein Besuch ist nach wie vor nur mit Führung möglich.
Das „Nürnberger Loch“ ist der älteste Teil des Rathauses und eines der größten erhaltenen Stadtgefängnisse des Mittelalters. Vor der Errichtung des Kerkers boten hier Bäcker in Läden ihre Waren an. Ab 1332 verlagerte sich das Marktgeschehen auf das Areal des heutigen Hauptmarkts. Das Brothaus wurde zum Rathaus umgebaut und das Erdgeschoss durch Aufschüttung des umgebenden Geländes zum Keller. Das „Loch“ war vor allem Untersuchungsgefangenen und Todeskandidaten vorbehalten. Zellen, Folterkammer, Schmiede, Gefängnisküche und Brunnenraum vermitteln noch heute ein eindrückliches Bild damaliger Gerichtsbarkeit.
Täglich von 11 bis 17 Uhr bietet der Förderverein Nürnberger Felsengänge e.V. personelle Führungen an. Sie starten immer zur vollen Stunde und dauern etwa 45 Minuten. Treffpunkt ist der Zugang zur Ehrenhalle des Rathauses am mittleren Eingangsportal des alten Rathauses, Rathausplatz 2. Die Teilnahme an einer Führung kostet 8 Euro, ermäßigt 6 Euro. Tickets gibt es online über www.felsengaenge-nuernberg.de, bei der Tourist-Information am Hauptmarkt und am Kassenautomat am Eingang zum Historischen Kunstbunker in der Oberen Schmiedgasse 52.
Für Gruppen und Schulklassen ab der 5. Jahrgangsstufe bietet das Kunst- und Kulturpädagogische Zentrum der Museen in Nürnberg (KPZ) individuell buchbare Führungen an. Sie können täglich zwischen 8.30 und 16.30 Uhr jeweils zur halben Stunde starten. Die Buchung erfolgt beim KPZ unter Telefon 09 11 / 13 31-2 41 oder per E-Mail an schulen@kpz-nuernberg.de.
Das Mindestalter für Kinder beträgt 10 Jahre. Die Lochgefängnisse sind wegen ihrer historischen Bauweise nicht barrierefrei. Trittsicheres Schuhwerk ist erforderlich. Da der Rundgang durch sehr schmale, enge Gänge führt, wird Menschen mit Platzangst von einem Besuch abgeraten.
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