ZDB Nummer: 3140206-9

resonanz-01-2023
AUS PRINTAUSGABE 12|2022 (auf Bild klicken, um ePaper zu lesen)

BKDR AKTUELL | Neuigkeiten vom Bayerischen Kulturzentrum der Deutschen aus Russland  

Dezember 2022 / Januar 2023

Das Bayerische Kulturzentrum der Deutschen aus Russland (BKDR) vermittelt die Geschichte und fördert die Kultur der Deutschen aus Russland auf eine vielfältige Art und Weise. Veranstaltungsformate für Begegnungen und den Dialog mit interessierten Bürgerinnen und Bürgern werden bayernweit angeboten.

Anschrift: Sandstr. 20 A, 90443 Nürnberg | E-Mail: kontakt@bkdr.de | www.bkdr.de

BKDR-Bildungsreihe „Deutsche Siedlungen im Porträt“ – Gnadentau (heute Werchnij Jeruslan)

Die deutsche Kolonie Gnadentau wurde 1860 als „Tochterkolonie“ gegründet. 1910 lebten in Gnadentau 2.235 Personen. Es gab 207 Hofstellen, eine Öl- sowie drei in Betrieb befindliche Windmühlen. Die evangelische Kirche in Gnadentau wurde 1898 errichtet. Die elegante Turmspitze mit den dreieckigen Dachfenstern, das im Himmel schwebende Kreuz sowie der ornamentgeschmückte rechteckige Glockenturm mit den in allen Himmelsrichtungen zugewendeten paarigen Bogenfenstern, die zierlichen Kreuze auf den Türmchen und viele weitere charakteristische Details deklarierten diese Kirche zu einer der schönsten im gesamten Wolgagebiet.

Die Kirche bot Platz für mehr als 1000 Personen. Auf dem Hauptplatz standen neben der Kirche das Pastorat, das Bethaus, eine Schule und ein Glockenturm aus Holz. Die Kirche in Gnadentau wurde als letzte der lutherischen Kirchen an der Wolga geschlossen. Offiziell war sie seit dem 21. Dezember 1938 nicht mehr zugänglich, obwohl Gottesdienste in ihr schon viel früher nicht mehr stattfanden. Im September 1941 wurden die Deutschen aus Gnadentau deportiert. Seit 1942 trägt das Dorf den Namen Werchni Jeruslan.

Heute wohnen im ehemaligen Gnadentau etwa 600 Personen. Die heutige evangelische Gemeinde begann damit, dem Gotteshaus seinen ursprünglichen Zweck wiederzugeben und half der alten Kirche aus den Ruinen aufzuerstehen. Ungeachtet des Fehlens vieler architektonischer Details, welche die Kirche vor der Revolution besaß, versetzt sie auch heute noch jeden, der sie besucht, in Erstaunen.

Der Wiederaufbau der Kirche ist bei Weitem noch nicht abgeschlossen. Gottesdienste werden lediglich außerhalb der Wintermonate abgehalten. Nichtsdestotrotz zieht die grüne Turmspitze, die hervorragend von der Trasse von Saratow nach Wolgograd aus zu sehen ist, alle Blicke uneingeschränkt auf sich. Die hier (ver)weilenden Reisenden verharren vor dem Gotteshaus, verzaubert von seiner Pracht und entzückt von seiner unbeschreiblichen Schönheit.

Das Video finden Sie auf unserem YouTube-Kanal unter: https://youtu.be/gHu8pbKm8Ks oder dem abgebildeten QR-Code:

Neuer virtueller Rundgang: Staatliches A.-Kastejew-Kunstmuseum der Republik Kasachstan in Almaty

Die Sammlung des Staatlichen A.-Kastejew-Kunstmuseums der Republik Kasachstan in Almaty umfasst mehr als 20.000 Exponate, welche die schönen und angewandten Künste Kasachstans, Europas, der USA, Russlands, Chinas und vieler weiterer Länder und Völker der Welt repräsentieren. Die deutsche Sammlung umfasst 83 Werke aus dem 15. bis 19. Jahrhundert sowie Werke von Meistern deutscher Nationalität, die nach Kasachstan deportiert wurden.

Foto: © Julija Podoprigora

Die ersten Ankäufe deutscher Kunst wurden 1936 getätigt: Stiche von Bause, Schreier, Pichler, Weger und Gemälde von Schulz, Sulzer und Winterhalter. 1965 erhielt die Galerie Stiche von Dürer, Refler und Schön aus der Eremitage in St. Petersburg und einer Privatsammlung. 1988 nahm das Museum Bilder von W. Eifert, einem Künstler, der 1941 nach Kasachstan verbannt wurde, entgegen. Die Sammlung umfasst ebenfalls Beispiele deutscher angewandter Kunst (Meissener Porzellan und Gedenkmedaillen), die zusätzlich in einer Sonderabteilung der Dauerausstellung des Museums ausgestellt werden und für die Besucher fortlaufend von großem Interesse sind.

Zum Rundgang gelangen Sie unter: https://bkdr.de/VRundgang/AlmatyKunstmuseum/ oder dem abgebildeten QR-Code:

Beispielbild zum Fotowettbewerb

3. Internationaler Fotowettbewerb: “Stumme Zeitzeugen – Erinnerungsstücke als materielles Kulturgut”

Das BKDR führt heuer mit dem internationalen Fotowettbewerb „Stumme Zeitzeugen – Erinnerungsstücke als materielles Kulturgut“ zum dritten Mal in Folge einen Fotowettbewerb durch.

Die Teilnahme durch Einsendungen kann im Zeitraum von Oktober 2022 bis Februar 2023 erfolgen.

Einsendeschluss: 15.02.2023

Beim diesjährigen internationalen Fotowettbewerb dürfen die Teilnehmenden Fotos von russlanddeutschen Erinnerungsstücken einsenden. Damit möchten wir das materielle Kulturgut dieser Volksgruppe einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich machen. Wichtig ist neben dem Foto auch die Geschichte dahinter! Die abgebildeten Motive sollen den Betrachtern verschiedene Aspekte der russlanddeutschen Geschichte sichtbar machen. Materielle Kulturgüter können bspw. Gegenstände aus dem alltäglichen Leben sein. Mehr Informationen finden Sie unter https://bkdr.de/3-internationaler-fotowettbewerb-stumme-zeitzeugen-erinnerungsstuecke-als-materielles-kulturgut/ oder dem abgebildeten QR-Code:

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