Nürnberg – Fast jede zweite Nürnbergerin oder fast jeder zweite Nürnberger hat einen Migrationshintergrund. Die aus dem Ausland nach Nürnberg zugewanderten Personen kommen aus über 160 Ländern. Nun soll im Herbst 2022 zum dritten Mal der Rat für Integration und Zuwanderung der Stadt Nürnberg (kurz: Integrationsrat) gewählt werden, der die Belange der Nürnbergerinnen und Nürnberger mit Migrationshintergrund vertritt. Der Integrationsrat hat 2010 sowohl den vorher seit 37 Jahren bestehenden Ausländerbeirat als auch den 26 Jahre bestehenden Aussiedlerbeirat ersetzt.

Um die demographischen, gesellschaftlichen und politischen Entwicklungen im Bereich von Migration und Integration in den vergangenen Jahren besser zu berücksichtigen, hat die Stadtverwaltung die Satzung und Wahlordnung des Integrationsrates überarbeitet. Der Nürnberger Stadtrat beschloss in seiner Sitzung am 26. Januar die neuen Fassungen mit nur einer Gegenstimme.

Oberbürgermeister Marcus König freut sich über den Rückenwind aus dem Stadtrat: „Der Startschuss zur Neuwahl des Integrationsrates am 9. Oktober ist gefallen. Seit der letzten Wahl im Jahr 2016 hat sich unsere Stadtgesellschaft aufgrund der hohen Zuwanderung von Geflüchteten und aus der Europäischen Union stark gewandelt. Nürnberg ist eine wachsende Stadt, die immer bunter, vielfältiger und internationaler wird.“ Dies, so der Oberbürgermeister, wird sich im neuen Integrationsrat noch besser abbilden.

„Wir sind alle Nürnberg“

OB Marcus König: „Mein Leitspruch ,Wir sind alle Nürnberg!‘ gilt auch und gerade für zugewanderte Menschen, für die Nürnberg eine neue Heimat sein will. Als Stadt begrüßen wir, wenn sich zur Wahl Personen Page aus mehreren Ländern oder von mehreren Kontinenten zusammenschließen. Wir laden alle Nürnbergerinnen und Nürnberger mit Migrationshintergrund herzlich ein, am 9. Oktober von ihrem Wahlrecht Gebrauch zu machen und bei Interesse selbst für den Integrationsrat zu kandidieren. Wir brauchen einen starken Integrationsrat als starke Stimme der zugewanderten Menschen. Dafür hat der Stadtrat gestern die Weichen gestellt.“

Der Vorsitzende des Integrationsrates, Ilhan Postaloğlu, bewertet den Beschluss des Stadtrats ebenfalls positiv: „Wir als amtierende Integrationsratsmitglieder freuen uns, dass viele unserer Anregungen in die neue Wahlordnung übernommen wurden und im neuen Integrationsrat die Vielfalt von Menschen mit Zuwanderungsgeschichte in Nürnberg noch besser sichtbar sein wird als bisher. Erstmals wird es auch reservierte Mandate für die seit 2015 zu uns gekommenen Menschen mit Fluchthintergrund geben. Der Integrationsrat ist über die Integrationskommission des Stadtrates direkt in die kommunalpolitische Arbeit in Nürnberg mit eingebunden – es lohnt sich daher umso mehr, diesen Rat mit zu wählen oder sogar für ihn zu kandidieren.“

Integrationsrat berät Stadtrat

Der Integrationsrat besteht aus 30 Mitgliedern, die als (ehemalige) ausländische Staatsangehörige oder Aussiedlerinnen und Aussiedler die Nürnberger Bevölkerung mit Migrationshintergrund repräsentieren. Als Interessensvertretung der Nürnbergerinnen und Nürnberger mit Migrationshintergrund wirkt er insbesondere dabei mit, deren Lebensverhältnisse zu verbessern und das friedliche und gleichberechtigte Zusammenleben in der Stadt zu fördern. Der Integrationsrat wird alle sechs Jahre gewählt. Er berät den Nürnberger Stadtrat.

Zum 31. Dezember 2021 lebten in Nürnberg 131 813 Ausländerinnen und Ausländer. Hinzu kommen 123 496 Deutsche mit Migrationshintergrund. Zusammengenommen beträgt ihr Anteil an der Gesamtbevölkerung 48,15 Prozent. Diejenigen, die am Wahltag das 18. Lebensjahr vollendet haben, sind bei der Integrationsratswahl wahlberechtigt. Weiterführende Informationen zum Rat für Integration und Zuwanderung und seiner Neuwahl am 9. Oktober 2022 sind in der Geschäftsstelle des Integrationsrates (Hans-Sachs-Platz 2, Internationales Haus, 90403 Nürnberg) erhältlich. Kontakt per Telefon: (09 11) 3 21-31 85 oder per E-Mail an integrationsrat@stadt.nuernberg.de .

Siehe hierzu auch www.integrationsrat.nuernberg.de