14.10.2024
Aktivitäten des BKDR
Gedenkveranstaltungen anlässlich des 83. Jahrestags der Deportation der Deutschen in der Sowjetunion
Am 28. August fand anlässlich des 83. Jahrestages der Deportation der Deutschen in der Sowjetunion im Bayerischen Kulturzentrum der Deutschen aus Russland (BKDR) in Nürnberg ein Gedenkakt statt. Dr. Petra Loibl (MdL), Beauftragte der Bayerischen Staatsregierung für Aussiedler und Vertriebene, war persönlich anwesend und hatte darüber hinaus die Schirmherrschaft für diese Veranstaltung übernommen. Zu den weiteren geladenen Gästen gehörten unter anderem Karl Freller (MdL, Direktor der Stiftung Bayerische Gedenkstätten), Verena Osgyan (MdL, stv. Fraktionsvorsitzende, Bündnis 90/Die Grünen), Peter Daniel Forster (Bezirkstagspräsident, Bezirk Mittelfranken), Hartmut Koschyk (Vorsitzender der Stiftung Verbundenheit mit den Deutschen im Ausland), Viktoria Brandt (Vorsitzende der „Wiedergeburt Odessa“) sowie Ewald Oster (Vorsitzender des BKDR-Trägervereins).
Nach der Begrüßung durch Waldemar Eisenbraun, Geschäftsleiter des Kulturzentrums, unterstrich Ewald Oster in seiner Ansprache die dringende Notwendigkeit, dass „Frieden und Menschlichkeit stets unser höchstes Ziel sein sollten“ und genau dies werde durch lebendige Erinnerungskultur gefördert.
Karl Freller arbeitete in seiner Rede heraus, wie wichtig gerade in der heutigen Zeit die Kultur- und Geschichtsvermittlung sei: „Man kann sich das Elend, das damals entstanden ist, aus heutiger Sicht kaum mehr vorstellen. Daher ist es wichtig, dass auch die Nachfahren von der Vergangenheit erfahren und diesbezüglich Wissen erlangen. Dahingehend wird das Kulturzentrum gut angenommen und leistet hervorragende Arbeit.“
Verena Osgyan führte diesbezüglich in ihrem Grußwort fort und verdeutlichte die Bedeutung des 28. Augusts: „Es ist ein trauriger Jahrestag, der in Deutschland noch immer zu wenig Beachtung findet. Deshalb ist es wichtig, dass die tolle Arbeit des Zentrums noch mehr Raum zur Entfaltung bekommt.“ Peter Daniel Forster äußerte sich in seinem Beitrag darüber, dass die Partnerschaften und das Erinnern und Gedenken weiterhin gestärkt werden müssen, denn solch ein Leid darf nicht noch einmal aufkommen. Dahingehend lobte er sowohl die Arbeit des Kulturzentrums als auch die Russlanddeutschen im Allgemeinen: „Ich bedanke mich für das kulturelle Angebot und gleichermaßen für das Transportieren ihrer Kultur. Ich bedanke mich, dass Sie zur Völkerverständigung viel beitragen!“
Hartmut Koschyk schloss sich seinen Vorrednern an und hob eine Sache besonders hervor: „Dieses Gedenken an den Stalin-Erlass muss noch stärker im öffentlichen Bewusstsein Deutschlands verankert werden, denn die Folgewirkungen der dramatischen Ereignisse von damals wirken bis heute fort, doch bei den Deutschen aus der ehemaligen Sowjetunion bilden Heimat, Identität und Glaube nichtsdestotrotz weiterhin eine Einheit.“ Darüber hinaus dankte er dem BKDR für die gute Zusammenarbeit mit der Stiftung Verbundenheit mit den Deutschen im Ausland.
Dr. Petra Loibl unterstrich in ihrer Ansprache, wie bedeutsam die permanente und aktive Auseinandersetzung mit dem Thema ist: „Heute ist ein Gedenktag, kein Jubiläum. Der Deportationserlass ist an pauschaler Anschuldigung und Verachtung gegenüber den Russlanddeutschen nicht zu überbieten. Leider wissen von der Deportation und Vertreibung nur die wenigsten – dies müssen und werden wir gemeinsam ändern.“
Dr. Viktor Krieger, wissenschaftlicher Mitarbeiter des BKDR, hielt anschließend einen Fachvortrag zum Thema: „Der lange Weg zum August-Erlass 1941“, um vor allem auf das sogenannte „Kriegsfolgenschicksal“ der Deutschen aus den postsowjetischen Staaten hinzuweisen.
Darüber hinaus fanden am 28. August mit Beteiligung des BKDR in Odessa (Ukraine), Almaty (Kasachstan) und Engels (Russland) ebenfalls würdevolle Gedenkveranstaltungen mit Kranzniederlegungen statt.
Zudem organisierte die LmDR-Landesgruppe Niedersachsen am 31.08.24 im Grenzdurchgangslager Friedland die Zentrale Gedenkveranstaltung der LmDR. Das BKDR war zum wiederholten Male mit einem Info- und Bücherstand sowie der mobilen Wanderausstellung zum Thema „Einblicke in das religiöse Leben der Russlanddeutschen“ vor Ort.
Redaktion, BKDR
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