17.12.2024
Tiergarten Nürnberg unterstützt internationalen Workshop zum Schutz von Seekühen in Brasilien

Manati-Workshop im Oktober 2024 in Brasilien: Im Rahmen des Workshops haben die Teilnehmenden auch lokale Rehabilitationszentren besucht und so wertvolle Einblicke in die praktischen Schutzmaßnahmen bekommen. Das Bild zeigt den Karbik-Manati Macció in einem dieser Rehabilitationszentren in Brasilien. Er soll wieder in die Natur entlassen werden. Bildquelle: ChicoRasta / Tiergarten Stadt Nürnberg
Ein wegweisender Workshop zum Schutz der Karibischen Manatis (Seekühe) fand Mitte Oktober 2024 im brasilianischen Icapuí statt. Es war das erste Treffen dieser Art in Südamerika. Die Veranstaltung brachte 23 Experten aus sechs südamerikanischen Ländern zusammen, darunter auch Dr. Lorenzo von Fersen, Kurator für Artenschutz im Tiergarten Nürnberg und Vorsitzender der Artenschutzgesellschaft Yaqu Pacha e. V. Der von der Alliance for Manatees organisierte Workshop wurde finanziell vom Verein der Tiergartenfreunde Nürnberg e. V. unterstützt.
Schutz der Manatis im Fokus
Ziel des Workshops war es, den dringenden Schutzbedarf der Karibischen Manatis zu thematisieren. Diese Tiere, die von der Weltnaturschutzunion IUCN als “gefährdet” eingestuft werden, sind durch Klimawandel, Lebensraumverlust und Bootsverkehr bedroht. Während des Workshops analysierten die Experten bestehende Bedrohungen und entwickelten Schutzmaßnahmen, um die Lebensräume der Manatis zu sichern. Ein besonderer Fokus lag auf der Verbesserung von Habitatkarten und der Identifikation von Gebieten, die sofort geschützt werden müssen.
Zoos spielen wichtige Rolle im Artenschutz
Dr. von Fersen hob die bedeutende Rolle europäischer Zoos hervor, insbesondere im Rahmen des EAZA Erhaltungszuchtprogramms (EEP) für Manatis. Durch die Unterstützung der Alliance for Manatees leisten Zoos einen wichtigen Beitrag zum Wissensaustausch, der für den Schutz der Wildpopulationen von entscheidender Bedeutung ist. Die dabei gesammelten Daten zu Gesundheit, Fortpflanzung und Verhalten der Tiere sollen auch den Schutzbemühungen in der Wildnis zugutekommen. Da die Manatis in mehreren südamerikanischen Ländern vorkommen – darunter Brasilien, Kolumbien und Venezuela – erfordert ihr Schutz eine länderübergreifende Zusammenarbeit.
Zukunft der Manatis sichern
Die Ergebnisse des Workshops werden nun genutzt, um die Lebensraumkarten der Manatis zu aktualisieren und Prioritäten für den Schutz festzulegen. In den kommenden Monaten werden die Experten weiterhin in Online-Meetings zusammenarbeiten, um konkrete Schutzstrategien zu entwickeln.
Der Workshop wurde mit Unterstützung von Aquasis, einer brasilianischen Organisation für Meeresschutz, sowie durch Partner wie der Pairi Daiza Foundation und dem Tiergarten Nürnberg ermöglicht.
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