RESONANZ | INTER KULTUR WISSENSMAGAZIN IN DER METROPOLREGION NÜRNBERG

10.01.2023

Die Doppelseite im “Mundus Iovialis” mit dem Porträt von Simon Marius. Bildquelle: Staatliche Bibliothek Ansbach / Jim Albright

450 Jahre Simon Marius

Bericht: Olga Sinzev

MARIUS-WANDTAFEL IN ANSBACH. Bildquelle: Stadtarchiv Ansbach

Am 10. Januar vor 450 Jahren wurde Simon Marius (1573–1624) geboren. 1609 richtete der in Gunzenhausen geborene und in Ansbach lebende Astronom praktisch zeitgleich mit Galileo Galilei ein Fernrohr an den Himmel – und entdeckte unabhängig von diesem die Jupitermonde. Die Namen der vier großen Jupitermonde Io, Europa, Ganymed und Kallisto gehen auf Marius zurück.

Am Ansbacher Schloss verweist seit 1924 eine Wandtafel darauf, dass Marius als Hofmathematikus des Markgrafen seine ersten Jupitermondbeobachtungen vom ehemaligen Schlossturm der Ansbacher Residenz aus gemacht habe. Es heißt: “Simon Marius entdeckte am 29. Dez. 1609 vom Schlossturm aus die Trabanten des Jupiter”. Der 29. Dezember 1609 entspricht im gregorianischen Kalender dem 8. Januar 1610.

Die Jupitermonde waren nicht die einzige Entdeckung, die Marius am Himmel gemacht hatte. Als erster Europäer beobachtete der süddeutsche Astronom im Dezember 1612 den Andromedanebel. Marius verfolgte auch Sonnenflecken und deren regelmäßiges Auftauchen und Verschwinden. Seine teleskopische Beobachtungen veröffentlichte er in seinem Hauptwerk Mundus Iovialis  – Jupiterwelt – von 1614.

2024: Internationales Jubiläumsjahr “Simon Marius 1573 – 1624”

Anlässlich des 450. Geburtstag im Jahr 2023 und des 400. Todestag im Jahr darauf ruft die Simon Marius Gesellschaft für 2024 ein internationales Jubiläumsjahr unter dem Titel “Simon Marius 1573 – 1624” aus. Sternwarten und Planetarien, nationale wie internationale Vereine und Institutionen von professioneller Wissenschaft wie Amateurastronomie sowie öffentliche Einrichtungen und Einzelpersonen sind eingeladen mitzuwirken. Verschiedene Veranstaltungen werden die wissenschaftlichen Leistungen des Astronomen aus Franken beleuchten.

Nach Auftaktveranstaltungen in den “Marius-Städten” Gunzenhausen, Ansbach und Nürnberg ist eine Tagung zum Thema “Der Kampf um das heliozentrische System” ins Auge gefasst und eine Straße in Nürnberg soll nach Marius benannt werden. Auch eine Marius-Sonderbriefmarke steht auf der Wunschliste.

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