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29.01.2023

Theater Hof: Der Doppel-Ballettabend „Der Feuervogel / Petruschka“ begeisterte das Publikum

Filippo Italiano (Iwan Zarewitsch), Denis Mehmeti (Der unsterbliche Katschej), Irene Garcia Torres (Feuervogel), Ensemble. Bildquelle: H. Dietz Fotografie

Der Doppel-Ballettabend „Der Feuervogel / Petruschka“ mit der Musik von Igor Strawinsky, live gespielt von den Hofer Symphonikern unter der Leitung von Ivo Hentschel, feierte am Samstagabend, 21. Januar 2023, lange bejubelte Première im ausverkauften Großen Haus des Theaters Hof.

Als Choreograph konnte Torsten Händler gewonnen werden, der am Theater Hof bereits die beiden erfolgreichen Ballettmärchen „Max und Moritz“ und „Der kleine Muck“ choreographiert hat. Mit „Der Feuervogel“ nimmt er sich ein weiteres Märchen vor. Ausstatterin Annette Mahlendorf hat dafür einen phantastisch-märchenhaften Raum, ausgekleidet mit fließenden Wagnervorhängen geschaffen, der sich allein durch unterschiedliche Raffungen der Vorhänge immer wieder verwandelt und in neue phantastische Gefilde entführt.

Dort entspinnt sich die Liebesgeschichte der Schönen Zarewna (Tania Angelovski als zärtliche liebende Prinzessin) und Iwan Zarewitschs (Filippo Italiano – so jugendlich-feurig wie sehnsuchtsvoll zugleich). Er begegnet dem Feuervogel, einem guten Märchenwesen (fast schwebend und selbstverliebt, dabei voll Empathie: Irene Garcia Torres), der ihm schließlich hilft, die vom unsterblichen Zauberer Kastschej (Denis Mehmeti mit dämonischer Sprungkraft) entführte Zarewna zu befreien.

Naila Fiol (Die Ballerina), Tania Angelovski (Besucherin des Jahrmarkts), Ali San Uzer (Prinzipal der Schaubude), Denison Silva (Petruschka), David Santos Ollero (Der Dandy). Bildquelle: H. Dietz Fotografie

Im zweiten Teil des Abends, „Petruschka“, lässt Choreograph Torsten Händler beziehungsweise auf der Bühne der Schaubuden-Prinzipal (diabolisch: Ali San Uzer) die Puppen tanzen: Zwar handelt es sich in Händlers Version von „Petruschka“ bei Ballerina (Naila Fiol mit verführerischer Grazie und energiegeladener Bühnenpräsenz), Dandy (komisch-charmant und zugleich ungemein kraftvoll: David Santos Ollero) und Petruschka (tragikomisch und biegsam wie Gummi: Denison Silva) nicht um Puppen, sondern um gecastete Jahrmarktbesucher; doch setzt der Choreograph einen ganz besonderen Einfall um: Inmitten schwebender Luftballons und der hochmotivierten Ballettcompagnie des Theaters Hof platziert Ausstatterin Annette Mahlendorf eine Jahrmarktbude, die auf zwei Ebenen bespielbar ist.

Drei Tänzer*innen sind so lediglich von den Füßen bis zur Körpermitte sichtbar, von drei weiteren erscheinen nur Rumpf und Kopf. Auf diese Weise können sich Oberkörper und Beine der Jahrmarktschausteller unabhängig voneinander bewegen, trennen oder gar zu neuen Figuren verschmelzen. Daran haben nicht nur die Tänzerinnen und Tänzer auf der Bühne Spaß, sondern auch das Publikum, was nicht zuletzt der langanhaltende Schlussapplaus nach der Première beweist.

 

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