Das ehemalige Heckentheater in Triesdorf

Das ehemalige Heckentheater in Triesdorf

Das ehemalige Heckentheater in Triesdorf


Ansbach – Mit der Frage, wie mit den Überresten des ehemaligen Heckentheaters auf dem Gelände der Landwirtschaftlichen Lehranstalten (LLA) in Triesdorf weiter verfahren werden soll, befassten sich die Mitglieder des Liegenschaftsausschusses des mittelfränkischen Bezirkstages. In einer Sitzung im Ansbacher Bezirksrathaus stimmte der Liegenschaftsausschuss für die Entwicklung einer Konzeption zur partiellen Wiederherstellung des Heckentheaters.

Der Bezirk Mittelfranken ist als Eigentümer der ehemaligen markgräflichen Sommerresidenz Triesdorf, dem heutigen Sitz des Landwirtschaftlichen Bildungszentrums Triesdorf, für ein in Nordbayern wohl einzigartiges Gartendenkmal zuständig.

Mit Förderung des Bayerischen Landesamtes für Denkmalpflege wurde vor einigen Jahren ein spezialisierter Landschaftsarchitekt für historische Gartenanlagen beauftragt, ein Parkpflegewerk zu erstellen. Die umfangreichen Erkenntnisse aus Archivforschung, Analysen und Bestandserfassungen wurden durch zusätzliche Forschungen ergänzt und in eine abschließende Fassung gebracht. Neben den Forschungsinhalten ist eine gartendenkmalpflegerische Zielplanung zur langfristigen Erhaltung und Restaurierung des denkmalgeschützten “Triesdorfer Parks” Bestandteil des Parkpflegewerks, die vom Bezirkstag bereits 2017 beschlossen wurde.

Nach und nach sollen verlorengegangene Elemente der Gartenanlage wieder sichtbar gemacht werden, so dass im Laufe der Jahre die Gesamtanlage erlebbar werden kann. Ein Forschungsergebnis bestätigte den von P. A. Biarelle überlieferten Gesamtplan Triesdorfs von 1751 als Bestandsaufnahme seiner Zeit und nicht als Projektplanung.

Im Rahmen von Voruntersuchungen wurden Schürfen im Areal des dargestellten Heckentheaters westlich des Hofgartens vorgenommen. Dabei zeigten sich in bis zu einhundert Zentimeter Tiefe unter der Humusschicht sensationelle Bodenbefunde in ungeahnter Erhaltungsqualität und Schärfe.

Eine Stützmauer teilte den halbovalförmigen Zuschauerbereich von der etwa 60 Zentimeter höheren Bühnenebene, die auf beiden Seiten durch gestaffelte Hecken eingefasst war, die perspektivisch zuliefen. Mauerfundamente und Pflanzflächen kamen nach gekonnt und vorsichtig ausgeführtem Baggerschaufeln wie am Reißbrett gezeichnet zum Vorschein.

Nach archäologischer Maß- und Zeichenarbeit, wissenschaftlicher Dokumentation sowie digitaler Vermessung wurden die Befunde abgedeckt und die Schürfen wieder geschlossen. Die Überlagerung der Vermessung mit dem Biarelle-Plan, der im Original nicht einmal DIN A3 groß ist, passt erstaunlich gut.
Triesdorf ist ein Ortsteil der Marktgemeinde Weidenbach im Landkreis Ansbach. Bis 1806 war Triesdorf Sommerresidenz der Markgrafen von Brandenburg-Ansbach. Heute beherbergt der Ort die Landwirtschaftliche Lehranstalten Triesdorf, deren Schulen und Einrichtungen einen Großteil der historischen Gebäude aus der Markgrafenzeit nutzen.

Foto: Viertelringhecke | Bildquelle: Dr. Marco Goldhausen

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