WALLFAHRTSKIRCHE ST. COLOMAN IN SCHWANGAU

WALLFAHRTSKIRCHE ST. COLOMAN IN SCHWANGAU

Umgeben von einigen alten Bäumen steht die Wallfahrtskirche St. Coloman auf freiem Feld nordöstlich von Schwangau im Allgäu. Die exponierte Lage des barocken Gotteshauses im Zentrum einer beeindruckenden Landschaft mit Forggensee, Tegelberg und den Königsschlössern Hohenschwangau bzw. Neuschwanstein machen St. Coloman zu einer der bekanntesten Sehenswürdigkeiten in Bayern.

Der Name der Kirche stammt von einem irischen Pilger, der 1012 hier gerastet hat und wenig später in der Nähe von Wien als Märtyrer erhängt wurde. Nach mehreren Heilungen und Wundern ließ Markgraf Heinrich den unverwesten Leichnam in der Stiftskirche von Burg Melk bestatten; im Jahr 1245 erfolgte die offizielle Erhebung zum Heiligen, der besonders im bayerisch-österreichischen Raum als Schutzpatron von reisenden oder kranken Menschen und Tieren verehrt wird.

Im Gegensatz zu der eher schlichten spätgotischen Fassade weist der Innenraum von St. Coloman eine prächtige barocke Ausgestaltung auf. Aus Sicherheitsgründen kann die Wallfahrtskirche St. Coloman nur bei Führungen jeweils am Donnerstag um 15 Uhr oder von Mai bis Oktober täglich zwischen 14:30 und 16:30 Uhr besichtigt werden; ein kleines Fenster ermöglicht jedoch auch außerhalb der Öffnungszeiten einen Blick in den barocken Innenraum.

Das Colomansfest in Schwangau – 2021 abgesagt

Ein Höhepunkt im Kirchenjahr ist das St. Colomansfest am zweiten Oktobersonntag. Zu den Höhepunkten des Colomansfestes in Schwangau gehört, neben dem Gottesdienst und der Pferdebenediktion, der Umzug sowie der Umritt der Wallfahrtskirche St. Coloman, an dem rund 200 Reiter teilnehmen. Laut der Schwangauer Chronik reicht dieser Brauch wohl bis in das 16. Jahrhundert zurück, dabei werden die Pferde, die ebenso mit Schleifen, Blumen und Bändern prachtvoll geschmückt sind, von ihren Reiterinnen und Reitern in traditioneller Tracht geritten.

2021 wurde das Colomansfest in Schwangau coronabedingt leider abgesagt. Freuen wir uns auf das nächste Colomansfest am 9.10.2022.

Das Leben des Heiligen Coloman

Der Legende nach war der Heilige Coloman ein irischer Königssohn, der im Jahre 1012 als Pilger auf seiner Reise in das Heilige Land durch Schwangau gekommen ist. Angeblich rastete er genau dort, wo heute die Kirche St. Coloman steht. Auf seiner weiteren Reise wurde er in der Nähe von Wien irrtümlicherweise verhaftet, gefoltert und schließlich an einem Holunderbaum erhängt. Sein Leichnam, so schreibt es die Legende weiter, hing über ein Jahr unverwest an dem Baum, dazu ereigneten sich rund um den Heiligen zahlreiche Wunder. Seine Heiligsprechung erfolgte im Jahr 1245 durch Papst Innozenz IV. Mitte des 14. Jahrhunderts wurde an der Stelle, an der Coloman auf seiner Reise rastete, schließlich eine kleine Kapelle erbaut. Die Wallfahrtskirche St. Coloman entstand 1673-78. Im Jahr 1720 wurde ein Teil des Kinnbackens des Heiligen nach Schwangau überbracht. Mit dieser Reliquie wird heute noch der Segen für die Pferde erteilt.

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